Geschichtsschreibung zu den böhmischen Ländern im 20. Jahrhundert. Wissenschaftstraditionen – Institutionen – Diskurse

Bad Wiesseer Tagungen des Collegium Carolinum, Bd. 28

Collegium Carolinum, München (ursprünglich erschienen bei Oldenbourg) 2006,  ISBN 978-3-486-57990-1

VI u. 485 S., 13 Abb., geb., € 59,80 zzgl. Porto

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Volltext
 

Über das Buch

Vorträge der Tagungen des Collegium Carolinum in Bad Wiessee vom 21. bis 23. November 2003 und vom 12. bis 14. November 2004

Hrsg. von Christiane Brenner, K. Erik Franzen, Peter Haslinger und Robert Luft

Die Historiographie eines Geschichtsraumes des östlichen Mitteleuropas wird vor dem Hintergrund verschiedener weltanschaulicher und politischer Systeme vergleichend untersucht. Die Beiträge geben dabei einen fundierten Überblick über die Geschichtsschreibung zu den böhmischen Ländern, vor allem jener in tschechischer und deutscher Sprache. Sie verfolgen einerseits institutionelle und biographische Fragestellungen, andererseits analysieren sie historiographische Meistererzählungen und die in ihnen zum Ausdruck kommenden Kontinuitäten und Diskontinuitäten und ordnen die Ergebnisse in den Komplex von Volksgeschichte, Ostforschung und Kaltem Krieg ein. In diesem Zusammenhang wird nicht zuletzt auch die Geschichte des Collegium Carolinum im Kontext anderer deutscher Forschungseinrichtungen zur ost- und ostmitteleuropäischen Geschichte kritisch reflektiert.

 

Inhalt

  • Christiane Brenner / K. Erik Franzen / Robert Luft: Geschichtswissenschaft zu den böhmischen Ländern im 20. Jahrhundert. Zur Einführung (S. 1-23)
  • Martin Sabrow: DDR-Geschichtswissenschaft als Herrschaftsdiskurs. Zur Entstehungsgeschichte eines Interpretationsmodells (S. 25-43)
  • Miloš Havelka: Die Debatten über den Sinn der tschechischen Geschichte 1895-1989 (S. 45-60)
  • Martin Zückert: Der Erste Weltkrieg in der tschechischen Geschichtsschreibung 1918-1938 (S. 61-75)
  • Josef Harna: Die Konzeption der "tschechoslowakischen Nation" in der tschechischen Historiographie der Zwischenkriegszeit (S. 77-94)
  • Hans Lemberg: Von den Deutschböhmen zu den Sudetendeutschen: Der Beitrag von Geschichtswissenschaften und Geschichtspolitik (S. 95-107)
  • Pavel Kolář: Eine Brutstätte der Volksgeschichte? Überlegungen zur Geschichte der Prager deutschen Historiographie 1918-1938 im Gesamtkontext der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft (S. 109-135)
  • Gerhard Seewann: Die deutsche Südostforschung und die Tschechoslowakei. Institutionelle und personelle Bezüge (S. 137-155)
  • Andreas Wiedemann: Die Reinhard-Heydrich-Stiftung als Beispiel nationalsozialistischer Wissenschaftspolitik im Protektorat (S. 157-176)
  • Tobias Weger: "Völkische" Wissenschaft zwischen Prag, Eger und München. Das Beispiel Josef Hanika (S. 177-208)
  • Pavel Kolář: Die nationalgeschichtlichen "master narratives" in der tschechischen Geschichtsschreibung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Entstehungskontexte, Kontinuität und Wandel (S. 209-241)
  • Ivan Šedivý: Zwischen Wissenschaft, Ideologie und Politik. Edvard Beneš in der tschechischen Historiographie nach 1945 (S. 243-253)
  • Michal Frankl: Die "Endlösung der Judenfrage" und die Narrative der tschechischen Geschichte 1945-1989 (S. 255-277)
  • Maciej Górny: Französische Revolution und Napoleonische Kriege. Herausforderungen an die marxistische Nationalgeschichtsschreibung in der Tschechoslowakei, Polen und der DDR (S. 279-295)
  • Jiří Pešek: Historiographie an den Universitäten in Ostmitteleuropa 1945-1970 (S. 297-315)
  • Thekla Kleindienst: Zwischen Politik und Wissenschaft. Die bundesgeförderte Ost(europa)forschung (S. 365-422)
  • Christoph Cornelißen: Nur noch "strenge Wissenschaftlichkeit". Das Collegium Carolinum im Gründungsjahrzehnt (1955-1965) (S. 345-365)
  • Robert Luft: Deutsche und Tschechen in den böhmischen Ländern. Traditionen und Wandlungen eines Teilgebiets der bundesdeutschen Geschichtswissenschaft (S. 367-431)
  • Samuel Salzborn: Die Volksgruppenkonzeption der Sudetendeutschen Landsmannschaft und die sudetendeutsche Volksgruppenforschung (S. 433-443)
  • Edita Ivaničková: Zur Tätigkeit der gemeinsamen Historikerkommission der Tschechoslowakei und der DDR 1955-1989 (S. 445-454)
  • Christoph Boyer / Peter Haslinger: Geschichtsschreibung in den böhmischen Ländern im 20. Jahrhundert. Leitaspekte und Forschungsfragen (S. 455-463)
  • Abkürzungsverzeichnis (S. 465-468)
  • Personenregister (S. 469-476)
  • Institutionenregister (S. 477-483)
  • Mitarbeiterverzeichnis (S. 485)

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