Das Themenfeld »Sicherheit« ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Geschichtswissenschaften gerückt. Mit erweiterten Perspektiven und Ansätzen werden Fragen nach dem Selbstverständnis moderner Gesellschaften gestellt, nach der Wahrnehmung von Gefahren, Vorstellungen von einer Vorhersehbarkeit und Planbarkeit des gesellschaftlichen und konkreten individuellen Lebens und der Bereitschaft von Gruppen und Individuen, Risiken zu tragen.
Zur Beantwortung der Frage, ob sich ein universaler Trend zur »Versicherheitlichung« entwickelt und ähnliche »Sicherheitskulturen« hervorgebracht hat, kann eine vergleichende Perspektive beitragen. Inwiefern lassen sich auf diese Weise gleichartige oder unterschiedliche historisch gewachsene Selbstverständnisse von Gesellschaften offenlegen, die etwa eher auf Offenheit oder eher auf eine Abwehrhaltung gegenüber neuen Entwicklungen oder bisher unbekannten Phänomenen hindeuten? Bislang dominieren vor allem Forschungen zu Westeuropa und den USA, zu Ostmitteleuropa liegen dagegen kaum Studien vor.
Die Tagung möchte Impulse für einen solchen vergleichenden Blick geben und fragt nach Sicherheitskulturen in den böhmischen Ländern bzw. in der Tschechoslowakei im 19. und 20. Jahrhundert.
Organisation und Kontakt
PD Dr. Stefan Albrecht, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Historisches Seminar, Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz, salbrech @uni-mainz.de
Prof. Dr. Volker Zimmermann, Collegium Carolinum, Hochstr. 8, 81669 München, volker.zimmermann @collegium-carolinum.de