Das Themenheft widmet sich der „Mittelalterrezeption in der Gegenwart“ und vereint ausgewählte Beiträge der gleichnamigen Tagung, die im November 2019 in der Villa Lanna in Prag stattgefunden hat. Martin Schulze Wessel und Julia Burkhardt verweisen in ihrer Einleitung „Lebendige Vergangenheit“ auf die gegenwärtige Bedeutung des Mittelalters für kollektive Mentalitäten, die sich sowohl in öffentlichen Diskursen als auch in der Alltagskultur manifestiert. Mit der vom Mittelalter ausgehenden Faszination befassen sich die Beiträge von Racha Kirakosian und Jan Heinemann: Sie beleuchten zwei populärkulturelle Phänomene – die Fernsehserie „Game of Thrones“ und das Computerspiel „Kingdom Come: Deliverance“. Martin Šorm beschäftigt sich am Beispiel des tschechischen Autors historischer Romane Vlastimil Vondruška mit der politischen Instrumentalisierung des Mittelalters in öffentlichen Diskursen. Schließlich erläutert Thomas Martin Buck anhand von Augenzeugenberichten zur Hinrichtung des tschechischen Predigers und Reformators Jan Hus, wie der Prozess der narrativen Überformung und Stilisierung von Hus bereits kurz nach dessen Tod begann und das Vordringen zur historischen Persönlichkeit Hus erschwert.
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Die „Bohemia“ erscheint im Eigenverlag des Collegium Carolinum und ist im Buchhandel erhältlich oder kann bestellt werden unter:
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