Institut
26. 06. 2020
Valentinská 91/1

Neuer Mitarbeiter in der Außenstelle Prag

Florian Ruttner seit 1.6. in Prag

Das Collegium Carolinum freut sich, Florian Ruttner als neuen Mitarbeiter in der Außenstelle Prag begrüßen zu können. Er wird in den nächsten Monaten die Agenden von Johannes Gleixner übernehmen, der wieder nach München zurückkehrt.

Florian Ruttner absolvierte sein Diplomstudium in Politikwissenschaft (zusammen mit einer Fächerkombination aus Geschichte, Philosophie und Germanistik) an der Universität Wien. Während des Studiums beschäftigte er sich mit der Theorie und Kritik von Nationalsozialismus, Faschismus sowie Antisemitismus und setzte sich mit der Kritischen Theorie, wie sie von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno entwickelt wurde, auseinander. Diese Themen, jetzt ergänzt um einen Fokus auf die Geschichte der Tschechoslowakei, beschäftigten ihn auch in seinem Doktoratsstudium: In der Dissertation, die letzten Herbst in überarbeiteter Form als Buch erschienen ist, zeichnete er die Analyse von Nationalsozialismus und Faschismus durch Edvard Beneš nach, und verglich diese mit andern zeitgenössischen Sichtweisen auf jene autoritären Bewegungen („Pangermanismus: Edvard Beneš und die Kritik des Nationalsozialismus").

Seit Anfang 2019 lebt Florian Ruttner in Prag. Zunächst arbeitete er am Institut für Geschichte der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, bis er Anfang Juni zum Collegium Carolinum stieß. Jetzt plant er eine Untersuchung des Wirkens Josef Dopplers, eines tschechoslowakischen Philosophen der Zwischenkriegszeit, der sowohl in Prag als auch in Frankfurt bei Horkheimer studierte und so eine Verbindung tschechoslowakischen philosophischen Denkens mit dem des Frankfurter Instituts für Sozialforschung darstellt.