Das Collegium Carolinum vergibt regelmäßig Nachwuchsstipendien für einen einmonatigen Forschungsaufenthalt in München. Das Stipendium richtet sich an Doktoranden und PostDocs, die an einem methodisch oder thematisch innovativen Vorhaben zur Geschichte und Kultur der böhmischen Länder, der Tschechoslowakei, Tschechiens und der Slowakei sowie der angrenzenden Regionen arbeiten.

Möglichkeiten in München

Ein Studienaufenthalt in München bietet die Möglichkeit, die Wissenschaftliche Bibliothek sowie die weiteren Sammlungen des Collegium Carolinum zu nutzen. Neben der Unterstützung in allen wissenschaftlichen Belangen bietet das Institut einen hervorragenden Ort für wissenschaftliche Diskussion und Austausch. Der Standort München bietet darüber hinaus mit seinen Bibliotheken, Archiven und Forschungszentren erstklassige Bedingungen für die Forschung.

Vergütung

Das Nachwuchsstipendium ist auf einen Monat begrenzt. Die Höhe des Stipendiums beträgt bei Doktoranden einmalig 1.500 €, bei bereits promovierten Wissenschaftlern einmalig 2.000 €. Reisekosten (An- und Abreise) werden in Höhe der Kosten eines Bahntickets (2. Klasse) übernommen.

Bewerbung

Ein Antrag muss folgende Unterlagen enthalten:

  • ein Motivationsschreiben, das darlegt, warum ein Studienaufenthalt am Collegium Carolinum für das verfolgte Projekt förderlich ist (max. 1 Seite)
  • eine Darstellung des Forschungsvorhabens, die über den Forschungsstand, die inhaltliche Zielsetzung und bisher geleistete Arbeitsschritte Auskunft gibt (max. 3 Seiten)
  • Angaben zur Person: Lebenslauf, wissenschaftliche Qualifikation, Publikationsliste, ggf. in Auswahl (max. 2 Seiten)
  • Universitätszeugnisse (letzter Abschluss)

Die Bewerbungsfrist wird jährlich durch eine Ausschreibung bekanntgegeben.

Zu den Vergaberichtlinien

 

Bisherige Stipendiaten und Stipendiatinnen

  • David Smrček: Street Politics and Collective Violence in Cisleithania in 1897, Dissertationsprojekt, Karls-Universität Prag; gefördert 2023

  • Monika Stachová: Kampf um Partizipation. Die slowakische Roma-Bevölkerung im Staatssozialismus und frühen Postsozialismus (1950-1993), Dissertationsprojekt, Karls-Universität Prag; gefördert 2022

  • Kristin Watterott: Kollektive Aktivitäten der tschechischen Surrealisten in den 1970er und 1980er Jahren, Promotionsprojekt, Institut für Kunstgeschichte/Universität Leipzig; gefördert 2021

  • Fabian Jonietz: Meliora latent'. Kunstliebe, Kunstbegehr und klandestine Bildpraktiken (ca. 1450‒1850), Kunsthistorisches Institut in Florenz; gefördert 2020

  • Giulio Salvati: Böhmische Dörfer in Bayern und Istrianer auf Sardinien – über die Ansiedlung von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg, Dissertationsprojekt, New York University; gefördert 2019

  • Rosamund Johnston: Cold War Radio as Mediator Between Government and Society in Czechoslovakia, 1945-1969, Dissertationsprojekt, New York University; gefördert 2018

  • Anton Hruboň: Architect of Genocide: Alexander Mach and the Destruction of Slovak Jews, Post-Doc-Projekt, Univerzita Mateja Bela in Banská Bystrica; gefördert 2018

  • Sebastian Lambertz: Zwischen ideologischer Korrektheit und persönlicher Sinnzuschreibung. Individuelle Perspektiven auf den tschechoslowakischen Staatssozialismus zwischen 1953 und 1963, Dissertationsprojekt, Universität zu Köln; gefördert 2017

  • Victoria Shmidt: Public health as an agent of internal colonialism in interwar Czechoslovakia: Shaping the discourse about the nation’s children, Post-Doc-Projekt, Masaryk-Universität Brno; gefördert 2017

  • Lucie Dušková: The Night and the Night life in Czechoslovakia 1945-1960, Dissertationsprojekt, Karls-Universität Prag; gefördert 2016

  • Filip Herza: Body, Dis/ability and Czech Nationalism in the 19th and 20th Century, Dissertationsprojekt, Karls-Universität Prag; gefördert 2016

  • Sune Bechmann Pedersen: Cold War Holidays: The Politics of Scandinavian Tourism to Eastern Europe, 1955-1990, Post-Doc-Projekt, Universität Lund (Schweden); gefördert 2016

  • Jana Piňosová: Naturschutz als Beitrag zum Aufbau der Tschechoslowakischen Republik 1918-1938, Dissertationsprojekt, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; gefördert 2015

  • Katalin Deme: Die Entwicklung des jüdischen Museumswesens in Ostmitteleuropa zwischen 1993 und 2012: Prag - Budapest - Bratislava. Kontinitäten, Brüche, Neubeginne, Universität Aarhus; gefördert 2014

  • Jaromír Mrňka: Generationsspezifische Grenz-Erfahrungen und der Prozess der Radikalisierung der tschechischen Gesellschaft 1935-1955, Dissertationsprojekt, Karls-Universität Prag; gefördert 2014

  • Claire Morelon: Kriegsalltag, Staatslegitimität und Revolution in Prag, 1914-1920, Dissertationsprojekt, University of Birmingham und Centre d’Histoire de Sciences Po Paris; gefördert 2013

  • Susanne Greiter: Flucht und Vertreibung im Familiengedächtnis, Dissertationsprojekt, Ludwig-Maximilians-Universität München; gefördert 2011/12

  • Martin Modlinger: Approaching Something that Repels: The Terezín Ghetto Artists in History and Literature, Dissertationsprojekt, University of Cambridge; gefördert 2011/12

  • Jitka Balcarová: Von der nationalen "Defensive" zur "Offensive". Die wirtschaftlichen "Schutzvereine" der Deutschen in der ČSR 1918-1938, Dissertationsprojekt, Karls-Universität Prag; gefördert 2009/10

  • Thomas Oellermann: Sozialdemokratisch geprägtes deutsches Arbeitermilieu in der Ersten Tschechoslowakischen Republik, Dissertationsprojekt, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; gefördert 2007/08