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18. 04. 2023
PRAG

Martin Zückert: Erschließen, bewahren, gestalten? Zielsetzungen und Folgen staatlicher Strukturpolitik

Dienstag, 18. April 2023, 17.00 Uhr

Valentinská 91/1, 110 00 Prag, 3. Stock

Der Vortrag wird auch via Zoom übertragen. Bei Interesse an dem Link wird gebeten, sich an florian.ruttnerwhatever@collegium-carolinum.de zu wenden.

 

Das Collegium Carolinum,
das Deutsche Historische Institut Warschau und das
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur im östlichen Europa laden
in Zusammenarbeit mit dem Ústav pro soudobé dějiny AV ČR, v. v. i.
zu dem Vortrag von

 

DR. MARTIN ZÜCKERT (MÜNCHEN)
Erschließen, bewahren, gestalten? Zielsetzungen und Folgen staatlicher Strukturpolitik in den (tschecho-)slowakischen und österreichischen Bergregionen nach 1945

 

Moderation: Dr. Matěj Spurný (ÚSD)

 

am Dienstag, 18. April 2023, 17.00 Uhr ein.

Der Vortrag findet in der Valentinská 91/1, 3. Stock statt und wird über Zoom übertragen. Bei Interesse an dem Link wird gebeten, sich an florian.ruttner@collegium-carolinum.de zu wenden.

 

In vielen europäischen Bergregionen verdichteten sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts gegensätzliche Entwicklungen: Während viele Fachleute vor dem Rückgang der Landnutzung und vor Bevölkerungsabwanderung warnten, wurde umgekehrt in bestimmten Regionen eine touristische Übererschließung bis hin zu Urbanisierungsschritten konstatiert. Debatten über weiträumige Naturschutzgebiete standen Überlegungen zur Kulturlandschaftspflege, aber auch zur Nutzbarmachung von Wasserkraft gegenüber. Eingebettet in eine übergeordnete Betrachtung der Entwicklung europäischer Bergregionen nach dem Zweiten Weltkrieg untersucht der Vortrag vergleichend am Beispiel der österreichischen Alpen und der (tschecho-)slowakischen Karpaten, wie staatliche Politiken in den Bergregionen wirkten und versuchten, durch räumliche Planung und sektorale Politikansätze auf strukturelle Probleme und Nutzungskonflikte zu reagieren. Die Gegenüberstellung der Vergleichsbeispiele dient dabei nicht allein dazu, Ähnlichkeiten und Unterschiede staatlicher Strukturpolitik zwischen Ost und West herauszuarbeiten; vielmehr geht es auch darum, Ansätze der historischen Alpenforschung mit Untersuchungen zur Karpatenregion in Beziehung zu setzen.

 


 

Dr. Martin Zückert studierte Geschichte, Soziologie und Europäische Ethnologie in Freiburg und Wien. Seine Promotion erfolgte 2003 in Freiburg. Seit 2004 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Collegium Carolinum. Seit 2006 ist er dort Geschäftsführer, derzeit freigestellt für das DFG-Projekt „Grenzen der Erschließung. Staatliche Strukturpolitik in zwei europäischen Bergregionen im Systemvergleich (1945–1989).“ Zuletzt erschien von ihm: Die Evakuierung der Deutschen aus der Slowakei 1944/45. Verlauf, Kontexte, Folgen, Göttingen 2019 (gemeinsam mit Michal Schvarc und Martina Fiamová).