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16. 10. 2025
MÜNCHEN

München

Hélène Leclerc: Tschechoslowakische Auslandspropaganda im Kalten Krieg

 

Hélène Leclerc spricht über "Tschechoslowakische Auslandspropaganda im Kalten Krieg: Die Zeitschriften 'La Vie tchécoslovaque' und 'Im Herzen Europas' im Vergleich"

Zeit: 16. Oktober 2025, 18 Uhr

Ort: Sudetendeutsches Haus, Hochstr. 8, München

 

Die französische Historikerin Hélène Leclerc vergleicht die beiden Zeitschriften Im Herzen Europas und La Vie tchécoslovaque zwischen 1953 und 1971 und die Rolle ihrer Redakteurin Lenka Reinerová.

Im Herzen Europas (1958–1971) war eine tschechoslowakische deutschsprachige Zeitschrift, die sich sowohl an Leser in der Bundesrepublik Deutschland richtete als auch an solche in Österreich, der Schweiz und Luxemburg sowie, wenn auch in geringerem Maße, an Leser in der DDR. Sie erschien im Prager Orbis-Verlag und wurde von Gustav Solar (1916–1997) und Lenka Reinerová (1916–2008) herausgegeben. Der Gründung von Im Herzen Europas gingen bereits drei „Schwesterzeitschriften“ des Orbis-Verlags voraus: eine 1945 lancierte englischsprachige Ausgabe (Czechoslovak Life) sowie eine schwedische (Livet i Tjeckoslovakien) und französische (La Vie tchécoslovaque), die jeweils ab 1953 erschienen. Diesen vier Ausgaben folgten im Jahr 1961 noch eine italienische (Vita cecoslovacca) und eine weitere deutschsprachige Sonderausgabe, die an Österreich gerichtet war (Wir und Sie im Herzen Europas). Im Januar 1968 fusionierten die Redaktionen, wobei die Führungsrolle der Redaktion von Im Herzen Europas zukam, da Solar und Reinerová zum Chefredakteur und zur stellvertretenden Chefredakteurin der Gesamtheit der Zeitschriften wurden.

Der Vortrag bietet erste Ansätze zur Erforschung der französischen Ausgabe. Die vergleichende Analyse zwischen Im Herzen Europas und La Vie tchécoslovaque soll dazu beitragen, die Mechanismen der tschechoslowakischen Auslandspropaganda im Vorfeld des Prager Frühlings und die Anpassungsstrategien der beiden Redaktionen, deren Arbeit sich an unterschiedliche Länder und Kontexte richtete, zu untersuchen.

Hélène Leclerc ist habilitierte Dozentin am Germanistischen Institut der Universität Toulouse-Jean Jaurès (Frankreich). Sie lehrt Geschichte und Kulturgeschichte der deutschsprachigen Länder und Mitteleuropas. Schwerpunkte ihrer Forschungen sind die deutsch-tschechischen Beziehungen im 19., 20. und 21. Jahrhundert und die deutschsprachige Literatur und Presse in den böhmischen Ländern. 2022 erschien ihre Studie Lenka Reinerová und die Zeitschrift Im Herzen Europas. Internationale Kulturbeziehungen während des Prager Frühlings in der Reihe „Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert“ (Böhlau) und 2025 der literarische Reiseführer Prague en v.o. (Atlande).

Moderation: Franziska Mayer

In Kooperation mit dem Adalbert Stifter Verein München

 

Für die Öffentlichkeitsarbeit des Collegium Carolinum (v.a. Website, Jahresbericht und Social-Media-Kanäle) werden im Rahmen der Veranstaltung Fotos angefertigt. Wir geben Aufnahmen nicht an Dritte weiter. Sollten Sie hiermit nicht einverstanden sein, wenden Sie sich bitte zu Beginn der Veranstaltung an das Organisationsteam. Vielen Dank.