Institut
15. 04. 2020

Das Collegium Carolinum trauert um Jan Křen

Nachruf auf Jan Křen

Am 7. April 2020 ist Jan Křen in Prag gestorben. Der am 22. August 1930 geborene Historiker, langjähriges Mitglied des Collegium Carolinum, hat sich in herausragender Weise um die deutsch-tschechische Verständigung verdient gemacht.

In seinem Werk „Die Konfliktgemeinschaft. Tschechen und Deutsche 1780-1918“, das im Jahr 2000 in einer 2., aktualisierten Studienausgabe in der Reihe „Veröffentlichungen des Collegium Carolinum“ auf Deutsch erschienen ist, heißt es in der Einleitung von Jan Křen zur Entstehungsgeschichte:

„Die schwierigen Bedingungen, unter denen diese Arbeit in langen Jahren entstand – vorbereitende Studien wurden in Prager Samisdats und im Ausland veröffentlicht – hatten andererseits auch ihre positiven Seiten: unter wissenschaftlichen Aspekten, weil sie den Abstand zum Thema vergrößerten (…), vor allem jedoch aus menschlicher Hinsicht, weil sie den Verfasser Solidarität erfahren ließen. Ohne diese ermutigende Erfahrung und ohne die aufopfernde Hilfe der Familie und vieler Freunde und Kollegen hätte diese Studie nicht einmal in ihrer Unvollkommenheit das Licht der Welt erblickt“.

Das Collegium Carolinum trauert um einen hochangesehenen und liebenswürdigen Kollegen.

In der Süddeutschen Zeitung vom 14.4.2020 ist unter dem Titel „Nationen sind keine Monaden“ ein Nachruf von Martin Schulze Wessel erschienen.