Ausgehend vom späten 18. Jahrhundert bis zur Jahrtausendwende untersucht Jan Křen die tschechische, polnische, ungarische, slowakische, deutsche, österreichische und jüdische Geschichte Mitteleuropas in ihren Verschränkungen, Verflechtungen, Gleichzeitigkeiten und Ungleichzeitigkeiten. Dabei verbindet er makro- und mikrohistorische Perspektiven, Politik- und Wirtschaftsgeschichte ebenso wie Sozial- und Kulturgeschichte. Durch diese Synthese ermöglicht er ein neues, vertieftes Verständnis Mitteleuropas und macht deutlich, dass sich die einzelnen Nationalgeschichten nur in ihrem (mittel-)europäischen Kontext begreifen lassen. Ergänzt wird die chronologische Darstellung durch Kurzbiographien bedeutender Persönlichkeiten der letzten beiden Jahrhunderte sowie mehreren Exkursen zu ausgewählten ergänzenden Themen.
Der Autor
Professor Dr. Jan Křen (1930–2020) gilt als einer der renommiertesten tschechischen Historiker seiner Zeit. Von 1949 bis 1953 studierte er Geschichte, später lehrte er an der Prager Karls-Universität. 1968 engagierte er sich für die Reformen des Prager Frühlings. Nachdem dieser gewaltsam niedergeschlagen worden war, verlor er seine akademische Position. Nach der »Samtenen Revolution« von 1989 kehrte er an die Karls-Universität zurück. Dort wirkte er zuletzt an dem von ihm mitgegründeten Institut für Internationale Studien (Institut mezinárodních studií), dessen erster Direktor er war. Von 1990 bis 2000 war er zudem Co-Vorsitzender der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission.
Weitere Informationen zur Schriftenreihe "Veröffentlichungen des Collegium Carolinum".