Geschlechterbeziehungen in Ostmitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg. Soziale Praxis und Konstruktion von Geschlechterbildern

Bad Wiesseer Tagungen des Collegium Carolinum, Bd. 25

Collegium Carolinum, München,  ISBN 978-3-944396-02-6
(ursprünglich erschienen 2008 bei Oldenbourg unter der ISBN 978-3-486-57694-8)

VI u. 314 S., geb., € 49,80 zzgl. Porto

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Volltext
 

Über das Buch

Vorträge der Tagung des Collegium Carolinum in Bad Wiessee vom 17. bis 20. November 2005

Hrsg. von Claudia Kraft

Welche Bedeutung hatte der radikale politische und gesellschaftliche Wandel nach dem Zweiten Weltkrieg für die Geschlechterbeziehungen in den Staaten Mittel- und Osteuropas? Inwieweit wurde ihre Ausgestaltung durch diesen Wandel tangiert, wo zeigten sie sich resistent, welche (symbolische) Bedeutung erlangte die Kategorie Geschlecht in den politischen Auseinandersetzungen? Der einerseits durch ideologische Prämissen, andererseits durch ökonomische Notwendigkeiten beförderte Wandel der Geschlechterbeziehungen im Staatssozialismus schuf neue Handlungsspielräume für Frauen; gleichzeitig blieben traditionelle Geschlechterrollen und -bilder auch unter veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht selten dominierend. Die Beiträge des Bandes gehen diesen widersprüchlichen Befunden nach und erörtern sowohl soziale Praktiken als auch die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für die Repräsentation gesellschaftlicher Ordnungen.

 

Die Herausgeberin

Claudia Kraft, Dr. phil., ist Professorin für Geschichte Ostmitteleuropas an der Universität Erfurt.

Inhalt

Claudia Kraft: Geschlecht als Kategorie zur Erforschung der Geschichte des Staatssozialismus in Mittel- und Osteuropa. Zur Einführung (S. 1-21)

I. „Nachkrieg“ und Etablierung einer neuen Ordnung

  • Květa Jechová: Die Repräsentation der Frauen in der tschechischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts (S. 23-41)
  • Anna-Sophia Pappai: „Trümmerfrauen“ und „Trümmermänner“. Symbolische und reale Wiederaufbauarbeit in Dresden und Warschau nach 1945 (S. 43-57)
  • Jan C. Behrends: Schwester, Freundin und Vorbild. Bilder der „sowjetischen Frau“ im stalinistischen Polen und in der SBZ/DDR (S. 59-86)
  • Gertrud Pickhan: Wanda Wasilewska: Bilder und Selbstbilder nach dem Zweiten Weltkrieg (S. 87-102)
  • Natali Stegmann: Gleichheitspostulat und innere Differenzierung: Geschlechtliche und andere Hierarchisierungsmuster in der tschechoslowakischen Politik bis 1948 (S. 103-124)
  • Marína Zavacká: Die Geschlechter- und Familienthematik auf den Kreiskonferenzen der Kommunistischen Partei der Slowakei 1949-1958 (S. 125-136)

II. Arbeitsgesellschaften

  • Eszter Zsófia Tóth: „Was passiert, wenn ich ein wenig Wurzeln schlage?“ Die erlebte Geschichte der Migration in den Lebenswegerzählungen von Arbeiterinnen (S. 137-163)
  • Dana Musilová: Der Einfluss bezahlter Arbeit auf weibliche Identitätsbildungsprozesse in der Tschechoslowakei der Nachkriegszeit (S. 165-186)
  • Beáta Nagy: Women in Leading Positions in Hungary (S. 187-201)

III. Familie – Privatheit – Öffentlichkeiten

  • Malgorzata Fidelis: “A Nation’s Strength Lies Not in Numbers”: De-Stalinisation, Pronatalism, and the Abortion Law of 1956 in Poland (S. 203-215)
  • Andrea Šalingová: Die Konstruktion geplanter Elternschaft in der Bundesrepublik Deutschland und in der Slowakischen Sozialistischen Republik in den 1970er Jahren (S. 217-229)
  • Petra Schindler-Wisten: Der Einfluss der Tätigkeit im Dissens auf das Familienleben in der Zeit der so genannten Normalisierung (S. 231-250)
  • Małgorzata Mazurek: Schlangestehen in der Volksrepublik Polen: Geschlecht und Konsumentenidentität zwischen privater und öffentlicher Sphäre (S. 251-275)
  • Dobrochna Kałwa / Ewelina Szpak: „Die besten Tage meines Lebens...“ Der Alltag in den Staatlichen Landwirtschaftsbetrieben aus Sicht der oral history (S. 277-289)
  • Andrea Pető: Memory and Desire. Narratives of Pre-1989 Migrants from Hungary and Bulgaria (S. 291-306)
     

Verzeichnis der Abkürzungen (S. 309-312)
Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (S. 313-314)