Heft 62/2 der Zeitschrift Bohemia präsentiert zwei Texte zur Alltagsdimension des Antisemitismus.
 Bei dem einen handelt es sich um die Rede, die Miloslav Szabó als erster Träger des Aufsatzpreises
 des Collegium Carolinum gehalten hat: „Das Vergleichen von Unvergleichbaren? Der Antisemitismus
 in Österreich und der Slowakei zwischen den Weltkriegen“. In dem anderen legt Karel Hrůza eine
 Rekonstruktion der Geschichte der mährischen Opernsängerin Bertha Pierson vor, die 1943 in Berlin
 in den Selbstmord getrieben wurde. Weiter zurück in der Geschichte geht es zum einen mit Marek
 Starýs rechtshistorischer Analyse der kaiserlichen Privilegien, mit denen Albrecht von Wallenstein
 seinem Herzogtum Friedland weitgehende Autonomie verschaffte. Pavel Kladiwa widmet sich einem
 „Klassiker“ des Nationalitätenkampfes. Er zeigt anhand von Quellen aus Ostrava/Ostrau, wie viele
 Möglichkeiten es gab, die Freiheit tschechischer Eltern bei der Wahl der Schule und damit der
 Unterrichtssprache einzuschränken. Schließlich stellt die Slawistin Alfrun Kliems tschechische und
 slowakische Historiencomics als populäres und zugleich neues Medium der Geschichtserzählung vor.
 Die zu Bestsellern gewordenen Comics behandeln die großen Themen der tschechisch-deutschen
 und tschechisch-slowakischen „Konfliktgemeinschaften“ und fügen alten Erzählungen neue,
 subversive Deutungen hinzu.
Die Bohemia kommt zudem mit Tagungsberichten und zahlreichen Rezensionen, bei denen dieses
 Mal ein thematischer Akzent auf Literatur über Prag liegt.
Die Abstracts der Aufsätze, Tagungsbericht und Rezensionen sind auf bohemia-online frei zugänglich.
 Hier finden Sie auch sämtliche Ausgaben der Zeitschrift von 1960 bis 2020 im Volltext.