Ines Koeltzsch

Geteilte Kulturen
Eine Geschichte der tschechisch-jüdisch-deutschen Beziehungen in Prag (1918­­−1938)


Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Bd. 124
München 2012, VIII, 430 S., 12 schwarz-weiße Abbildungen, geb.
Ladenpreis € 54,80
ISBN: 978-3-944396-16-3
(alt: ISBN 978-3-486-71241-4)

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Über das Buch

In der historischen Forschung wurden die heterogenen Stadtgesellschaften Ostmitteleuropas im 19. und frühen 20. Jahrhundert lange Zeit durch das Prisma eindeutig abgrenzbarer Nationalitäten bzw. ethnischer Gruppen betrachtet. Im Falle Prags wurde so ein einseitig auf Konflikt und/oder Symbiose konzentriertes Geschichtsnarrativ etabliert, das seine Ursprünge in zeitgenössischen Wahrnehmungsmustern der späten Habsburgermonarchie und der Ersten Tschechoslowakischen Republik hat. Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bilden jedoch nicht die postulierten Großkollektive. Vielmehr untersucht Ines Koeltzsch im Rahmen einer integrierten Stadtgeschichte, wie Pragerinnen und Prager vielfältiger nationaler, sprachlicher und kultureller Zugehörigkeiten in verschiedenen Handlungsräumen der Stadt kollektive Selbst- und Fremdzuschreibungen wahrnahmen und verhandelten. Am Beispiel der amtlichen Statistik, der Kommunalpolitik, der intellektuellen Öffentlichkeit und der Populärkultur gelingt es ihr, die Kontext- und Situationsabhängigkeit nationaler Identitätskonstruktionen in der Hauptstadt der als Nationalstaat konzipierten Tschechoslowakei herauszuarbeiten. Die Arbeit wurde 2011 mit dem Georg R. Schroubek-Dissertationspreis des Schroubek-Fonds Östliches Europa ausgezeichnet.

Die Autorin

Dr. Ines Koeltzsch, geboren 1977, war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin. Zurzeit ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Masaryk-Institut und Archiv der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Prag tätig.

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