Newsletter des Collegium Carolinum

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COLLEGIUM CAROLINUM

Newsletter 8/2024 – Bohemia

09.06.2025

Neue Hefte der "Bohemia"

Liebe Newsletter-Leserinnen und -Leser,

seit Herbst 2023 sind drei Ausgaben der "Bohemia. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder" erschienen, ein Themenheft und zwei thematisch offene Hefte.

Heft 61/2 präsentiert aktuelle Forschungen zum 19. und 20. Jahrhundert.
Hier widmet sich Matthias Melcher der Bedeutung von literarischen Fälschungen für die Konstruktion der Nation. Luboš Velek setzt sich mit den Bemühungen des Juristen und Prager Professors Alan Skedl um einen deutsch-tschechischen Ausgleich 1914/15 auseinander. Um deutsch-tschechische Verhältnisse geht es auch im Aufsatz von Oskar Mulej, der die „Volksschutzgesetzanträge“ der Sudetendeutschen Partei aus dem Jahr 1937 analysiert. Um Sport und Diplomatie geht es schließlich in Fabian Brändles und Christian Kollers Beitrag „Der politische Puck“, der die Eishockey-Kontakte zwischen der Schweiz und der Tschechoslowakei während des Kalten Krieges rekonstruiert.

Heft 62/1 trägt den Titel „Kriminalität und Gesellschaft in Zentraleuropa (19./20. Jahrhundert)“.
Neben einer Einführung der beiden Gastherausgeber, Volker Zimmermann und Rudolf Kučera, in Forschungen zur Kriminalitätsgeschichte präsentiert das Themenheft Fallstudien zu Kriminalitätsdiskursen und Prozessen der Kriminalisierung: Volker Zimmermann befasst sich mit ethnischer Vielfalt und Diskussionen über Kriminalität im Deutschen Kaiserreich und in der Habsburgermonarchie. Michal Frankl schreibt über die soziale Panik, die ostjüdische Flüchtlinge 1918/19 in der gerade gegründeten Tschechoslowakei hervorriefen. Im Beitrag von Wolfgang Schellenbacher geht es um die öffentliche Wahrnehmung des Grenzgebietes zwischen Österreich und der Tschechoslowakei Ende der 1930er als einem ethnisch diffusen, unsicheren Raum. Schmuggel an der Grenze ist das Thema des Aufsatzes von Tadeusz Janicki, der sich dem deutsch-polnischen Grenzraum der 1930er Jahre widmet.

Heft 62/2 der Zeitschrift Bohemia präsentiert zwei Texte zur Alltagsdimension des Antisemitismus.
Bei dem einen handelt es sich um die Rede, die Miloslav Szabó als erster Träger des Aufsatzpreises des Collegium Carolinum gehalten hat: „Das Vergleichen von Unvergleichbaren? Der Antisemitismus in Österreich und der Slowakei zwischen den Weltkriegen“. Ferner gibt es eine Studie zur frühneuzeitlichen Rechtsgeschichte und einem Beitrag zum Nationalitätenkampf des 19. Jahrhunderts. Schließlich stellt die Slawistin Alfrun Kliems tschechische und slowakische Historiencomics als populäres und zugleich neues Medium der Geschichtserzählung vor. Die zu
Bestsellern gewordenen Comics behandeln die großen Themen der tschechisch-deutschen und tschechisch-slowakischen „Konfliktgemeinschaften“ und fügen alten Erzählungen neue, subversive Deutungen hinzu.

Alle drei Hefte bringen Literatur- und Tagungsberichte sowie Rezensionen. Die Abstracts der Aufsätze und die Tagungsberichte und Rezensionen sind auf bohemia-online im Open Access zugänglich. Die Rezensionen stehen zudem auf der internationalen Rezensionsplattform recensio-net im Open Access.

 

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